Friedhofskreuz am Friedhof Wien, St. Marx ...

Biedermeier-Friedhof Wien, St. Marx ...


Der Friedhof St. Marx in Wien, Landstraße, ist eine jener Begräbnisstätten, die Kaiser Joseph II. aus hygienischen Gründen ab 1784 außerhalb des erweiterten Stadtgebietes, des Linienwalls, angelegen ließ.
Dies wurde bereits seit dem 16. Jahrhundert immer wieder angedacht, doch wegen der bekannten Vorliebe der Wiener zu einer 'schönen Leich' konnten die Pläne nie realisiert werden.
Mit seiner Seuchen- und Hygieneverordnung im Zuge der Josephinischen Reformen konnte der Kaiser gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Schließung der Friedhöfe im Stadtgebiet und in den Vorstädten durchsetzen und auch Begräbnisse in Kirchengrüften und Klöstern verbieten.
Dadurch entstanden die sogenannten Biedermeier-Friedhöfe, der Sankt Marxer Friedhof, der Hundsturmer Friedhof, der Matzleinsdorfer Friedhof, der Währinger Friedhof, der Schmelzer Friedhof und der jüdische Friedhof Währing.
Nach der Errichtung des Zentralfriedhofs in Simmering wurden die Vorstadtfriedhöfe geschlossen und großteils in Parkanlagen umgewandelt.

Fliederblüte im Friedhof St. Marx ...Auf dem Areal des Matzleinsdorfer Friedhofs liegt heute der Waldmüllerpark, der Hundsturmer Friedhof wurde zum Haydnpark, auf dem Gelände des Schmelzer Friedhofs steht die Stadthalle und davor liegt der Märzpark.
Der Währinger Friedhof ist heute der Währinger Park und der daneben liegende jüdische Friedhof kann, meist im Zuge einer Führung, zu bestimmten Terminen besucht werden.

Der St. Marxer Friedhof als Park:

Der Friedhof St. Marx - verwildert und ebenfalls als Park vorgesehen - konnte nach heftigen Bürgerprotesten erhalten werden.
Nach einer Revitalisierung wurde er 1937 zur öffentlichen Parkanlage erklärt und später dem Stadtgartenamt zur Pflege und Betreuung übergeben.
Das ist er offiziell noch heute, ein Park mit einer Fläche von rund 60.000m², mehr als 5.600 erhaltenen Grabstellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und 5.600 aufrecht stehenden Grabsteinen.

Trotz seiner Lage unter der Stadtautobahn bietet die heutige Grünanlage Friedhof St. Marx Ruhe und Erholung.
Diese ist von einer unverputzten Ziegelmauer umfriedet, die Vegetation auf Grund der jahrzehntelangen Vernachlässigung üppig und dicht und es gibt zahlreiche Parkbänke, auf denen Sie die Natur genießen und sich ausruhen können.
Wenn Sie Flieder mögen, sollten Sie auf jeden Fall einen Ausflug im Frühling ins Auge fassen.
Sie werden in Wien und Umgebung keinen weiteren Ort finden, an dem so viel Flieder blüht wie im Friedhof St. Marx, passend zur Farbenlehre der Römisch-katholischen Kirche für Begräbnisfeiern und Allerseelen großteils in Violett.
Für die weißen Flecken im Meer von violett und grün sorgen Blüten anderer Bäume und das Bunte bringen die Tulpen auf den Wiesenflächen in die Natur.

Grabdenkmal Wolfgang Amadeus Mozart ...

Friedhof St. Marx, Wien: Grabdenkmal von Wolfgang Amadeus Mozart im Frühling ...Auf dem St. Marxer Friedhof wurde nach seinem Tod 1791 auch Wolfgang Amadeus Mozart begraben, der wohl bekannteste unter vielen Prominenten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.
Die Beerdigung erfolgte damals in aller Stille, da es üblich war, dass die Angehörigen und die Trauergäste bereits bei der Einsegnung vom Verstorbenen Abschied nahmen.
Der Sarg wurde vermutlich erst in der Leichenkammer untergebracht, um die Beerdigungsfrist von 48 Stunden zur Rettung Scheintoter abzuwarten.
Anschließend erfolgte die Beerdigung in einem 'allgemeinen, einfachen Grab' ohne eines wie heute üblichen Grabsteins.
Die Grabstellen waren nur den Totengräbern bekannt, wobei sich diese nur auf ihre Erinnerung stützen konnten.

Die mutmaßliche Begräbnisstätte Mozarts wurde erst 1859 durch ein Grabdenkmal markiert.
Dieses stammte vom Bildhauer Hanns Gasser und wurde anlässlich Mozarts hundertstem Todestag 1891 auf den Wiener Zentralfriedhof transferiert.
Nun steht es dort in der Komponisten-Ehrengruppe zwischen Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.

Am jetzt wieder leeren Platz errichtete der Friedhofswärter Alexander Kugler ein einfaches Grabmal aus nicht mehr benötigten Teilen anderer Gräber.
1945, beim Krieg um Wien, wurde es schwer beschädigt und 1950 vom Bildhauer Florian Josephu-Drouot instand gesetzt.
Das Grabdenkmal Mozarts wurde zuletzt 2005 restauriert und steht heute an der Stelle am Friedhof St. Marx, an der seine sterbliche Überreste vermutet werden ...

Quellen: Wikipedia, Geschichtewiki Wien ...

Öffnungszeiten des St. Marxer Friedhofs in Wien vom ...

  • 01. April bis 30. September: 06.30 - 20:00 Uhr
  •     01. Oktober bis 31. März: 06.30 - 18.30 Uhr
  • Bitte beachten Sie, dass die Anlage bis zu einer halben Stunde später geöffnet oder früher geschlossen werden kann ...

Adresse und Anfahrt zum Friedhof St. Marx in Wien ...

  • Leberstraße 6, 1110 Wien, Wiener Stadtgärten +43 1 4000-8042
  • Buslinie 74A ab Ringstraße / Stubentor(U3) bis zur Haltestelle Hofmannsthalgasse
  • Straßenbahnlinie 71 Richtung Kaiserebersdorf mit Zustiegsstellen auf der Wiener Ringstraße, Haltestelle St. Marx
  • S-Bahn, Station St. Marx / Leberstraße

Irrtum und Änderungen vorbehalten, Stand Jänner 2024 ...