eine beschreibungBezirksmuseum Wieden: 'So ein Theater'

 

Aus der beliebten Jahrmarktattraktion 'Guckkasten', mit welchem fahrende Schausteller ab Mitte des 18. Jahrhunderts 'dem Volk' die große, weite Welt näher brachten, entwickelten findige Verlage das Papiertheater.
Zeichner brachten Spielstätten, Kulissen und Kostüme berühmter Werke zu Papier, diese wurden samt Kurztexten gedruckt und vermarktet.
Damit konnten die Bürgerhaushalte als Hauptzielgruppe zu Hause die Stücke nachspielen, kreative Köpfe erweiterten den Spielplan um eigene Inszenierungen ...

Das Papiertheater war eine beliebte Freizeitbeschäftigung im Biedermeier, bezog in der Vorbereitung die gesamte Familie mit ein und wurde von den Eltern auch zur Erziehung sowie zur Bildung ihrer Kinder eingesetzt.
An den Aufführungen erfreuten sich dann auch noch Verwandte, Freunde und Nachbarn.

In Vergessenheit geraten ist diese Form des Theaters aber nicht.
Heute kann man über das Internet Nachdrucke der alten Ausschneidebögen kaufen und im deutschsprachigen Raum hat sich eine Szene von etwa 30 bis 35 Papiertheaterspielern etabliert, die auch Eigenproduktionen zur Aufführung bringen sowie spezielle Festivals bespielen.

Ulrich Chmel aus Wien ist hier ganz vorne dabei, ...
... die dänische Königin Margarthe II. seine berühmteste Kollegin als Papiertheaterspielerin ...

Modell eines Papiertheaters ...

Das Bezirksmuseum Wieden widmet dieser faszinierenden Theaterform eine kleine aber feine Sonderausstellung, kostenfrei zu besichtigen bis 02. März 2017 während der Öffnungszeiten des Museums ...